Erinnerung an eine beeindruckende Künstlerin

Große Resonanz bei Buchvorstellung zu Tisa von der Schulenburg
Rund 90 Gäste kamen am 30. Juni 2025 zur feierlichen Präsentation des Buches „Begegnungen mit Tisa von der Schulenburg“ in die Galerie des Schlosses Lembeck. Die Herausgeberinnen Erika Reichert und Dr. Edelgard Moers luden zu einem Abend, der ganz im Zeichen der Künstlerin und Widerstandskämpferin stand – begleitet von Musik, Lesungen und sehr persönlichen Erinnerungen.
Ein Nachmittag voller Wertschätzung und Begegnung
Bereits vor Beginn herrschte reges Interesse, denn Buchhändlerin Regina Schwan präsentierte das neue Werk direkt im Saal. Musiker Rainer Migenda eröffnete die Veranstaltung mit dem Lied „Hohe Mark“, das Tisa besonders liebte. Lambert Lütkenhorst sprach als Vertreter des Bürgermeisters Tobias Stockhoff und würdigte Tisas Leben als Vorbild – auch für junge Menschen heute. Ihre Stärke im Umgang mit Herausforderungen mache sie zu einer Figur mit zeitloser Strahlkraft.
Bewegende Geschichten aus Ost und West
Angela und Klaus-Jürgen Ramisch reisten aus Tressow in Mecklenburg-Vorpommern an. Klaus Ramisch schilderte eindrucksvoll, wie sich in der DDR das Bild von Tisa wandelte – von einer einst unerwünschten Adligen zur anerkannten Widerstandskämpferin. Ihre Geschichte sei überaus wertvoll für die heutige Erinnerungskultur. Ramisch war Mitbegründer des Fördervereins Denkstätte Teehaus Trebbow und begleitet seither Schülergruppen in Projekten zur Aufarbeitung der Vergangenheit.
Ein symbolischer Höhepunkt war die nachgestellte Umarmung von „Ost“ und „West“ – basierend auf einem von Tisa gezeichneten Bild zum Mauerfall. Erika Reichert und Klaus Ramisch griffen diese Geste auf und setzten ein sichtbares Zeichen für Versöhnung.
Vielfältige Stimmen erinnerten an die Künstlerin
Im Verlauf der Veranstaltung lasen mehrere Autorinnen und Autoren Passagen aus dem neuen Buch vor. Kastulus Wolf berichtete über die Entstehung des Tisa-Brunnens in der Innenstadt. Sabine Bornemann stellte ihr Schulprojekt „Lokal Heroes“ vor, bei dem Tisa im Mittelpunkt stand. Barbara Seppi erläuterte die Arbeit im Tisa-Archiv, das ihre Werke dauerhaft sichert. Ille Korn erinnerte an persönliche Schulstunden mit Tisa. Horst-Dieter Gölzenleuchter und seine Frau führten ein Originalinterview mit der Künstlerin auf. Christa Laube erzählte von Tisas grünem Auto – und den Aquarellen, die ihr Mann dafür erhielt.
Abschluss mit Musik und Überraschungsgast
Ferdinand Graf von Merveldt hatte die Galerie des Schlosses kostenlos zur Verfügung gestellt – eine Geste, die den würdigen Rahmen der Veranstaltung unterstrich. Zum Abschluss sang Rainer Migenda Udo Lindenbergs „Wir ziehen in den Frieden“. Ein Lied ganz im Geiste von Tisa, das die emotionale Stimmung aufnahm.
Kurz vor Schluss traf dann doch noch Verleger Dr. Martin Woesler ein, dessen Auto mit Motorschaden auf der Autobahn liegen geblieben war. Er übergab sein vorbereitetes Redemanuskript an die Herausgeberinnen und kündigte an: Das Buch soll auch in englischer Sprache erscheinen, um Tisas Botschaft über die deutschen Grenzen hinaus bekannt zu machen.
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