AGR verweigert Antwort zu Alternativen für DK III-Abfälle

Bürgermeister informiert im Stadtrat
Die umstrittenen Deponiepläne auf der Halde Hürfeld sorgen weiter für Diskussionen. Bürgermeister Tobias Stockhoff informierte den Rat der Stadt Dorsten am Mittwoch über den aktuellen Stand der Gespräche mit der Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet (AGR). Dabei kritisierte er vor allem das ausbleibende Entgegenkommen der AGR bei zentralen Fragen zur Zukunft der Entsorgung gefährlicher Abfälle.
Geplante Deponie für DK I und DK III
Die Halde Hürfeld, früher im Besitz der RAG, wurde an die AGR verkauft. Diese beantragte ein Planfeststellungsverfahren zur Errichtung einer Deponie der Klassen DK I (schwach belastetes Material) und DK III(gefährliche Abfälle mit hohem Schadstoffanteil). Schon 2023 signalisierten AGR und RAG Gesprächsbereitschaft mit Stadtverwaltung und Politik – zunächst mit dem Vorschlag, nur DK I-Abfälle zuzulassen.
Doch eine rechtliche Absicherung dieser Zusage, etwa durch Eintragung ins Grundbuch, lehnte die AGR ab. Daraufhin brach die Stadt Dorsten die Gespräche ab – aus Sorge, dass die Pläne für DK III-Abfälle doch weiterverfolgt würden.
Fragen zur Entsorgung bleiben unbeantwortet
Diese Befürchtungen scheinen sich nun zu bestätigen. Die Zentraldeponie Emscherbruch in Gelsenkirchen, bisher einzige regionale Anlage für DK III-Abfälle, wird voraussichtlich 2030 ausgelastet sein. Bürgermeister Stockhoff fragte seit Januar 2025 mehrfach bei AGR-Geschäftsführer Stephan Kaiser nach:
- Wo hätte die AGR das DK III-Material künftig entsorgt, wenn es eine Einigung mit Dorsten über eine reine DK I-Deponie gegeben hätte?
- Warum wurden alternative Flächen nicht geprüft oder öffentlich benannt?
Obwohl Kaiser zunächst schriftlich zugesagt hatte, diese Fragen explizit zu beantworten, blieb er konkrete Antworten bis heute schuldig. Zusätzlich untersagte er dem Bürgermeister, Inhalte eines späteren Telefonats offenzulegen, und verweigerte auch eine schriftliche Darstellung seiner Sichtweise.
Stockhoff kritisiert intransparente Kommunikation
„Unsere größte Sorge scheint sich zu bestätigen“, sagte Bürgermeister Stockhoff im Stadtrat. „Die Halde Hürfeld wäre eine deponietechnische Wanderdüne geworden – zuerst DK I, später dann DK III.“ Dass der AGR-Geschäftsführer trotz mehrmaliger Nachfrage nicht offenlege, wie die Gesellschaft mit gefährlichen Abfällen nach 2030 umgehen will, sei unverständlich.
„Mit dieser intransparenten und ungeschickten Kommunikation untergräbt Herr Kaiser das Vertrauen in die handelnden Behörden“, so Stockhoff. Die AGR ist eine hundertprozentige Tochter des Regionalverbandes Ruhr (RVR) und damit öffentlich-rechtlich organisiert. Gerade deshalb erwartet die Stadt Dorsten maximale Transparenz im Umgang mit einem Thema von so großer öffentlicher Bedeutung.
Die Diskussion über die Zukunft der Halde Hürfeld und mögliche Deponienutzung bleibt damit ein sensibles Thema – mit steigender Bedeutung angesichts der absehbaren Engpässe bei der Entsorgung von DK III-Material in der Region.
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