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Gedenken an Zerstörung Dorstens

Zum 80. Jahrestag der Bombardierung gedenken Bürger mit Musik, Projektionen und Schülerprojekten

Gedenken an Zerstörung Dorstens
Zum Gedenken an die Zerstörung Dorstens gibt es Musik, Gottesdienst und zudem Schülerprojekte. Diese Collage zeigt die Folgen der Bombardierung der Dorstener Altstadt am 22. März 1945. Foto: Karlheinz Stroetzel

Ein Tag, der Dorsten für immer veränderte

Gedenken an Zerstörung Dorstens. Am 22. März 1945, wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, bombardierten alliierte Flugzeuge Dorsten und Wulfen. Innerhalb von 20 Minuten zerstörten sie fast die gesamte Altstadt. Fast 300 Menschen verloren ihr Leben, viele wurden zudem obdachlos. Auch Wulfen erlitt schwere Schäden, 23 Menschen starben. Zum 80. Jahrestag erinnern mehrere Veranstaltungen an diese Tragödie. Gleichzeitig soll das Gedenken ein Zeichen für Frieden setzen.

Gedenkgottesdienst und Schülerprojekt in Dorsten

In der Dorstener Altstadt beginnen die Veranstaltungen am Samstag, 22. März 2025, um 14 Uhr mit einem Gedenkgottesdienst in der St.-Agatha-Kirche. Die Glocken läuten zum stillen Gedenken. Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs gestalten den Gottesdienst mit.

Direkt danach, um 14.45 Uhr, präsentieren Zehntklässler des Gymnasiums Petrinum ein besonderes Projekt. Sie haben untersucht, wie sich die Erinnerungskultur im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Mit einem Zeitstrahl und interaktiven Aktionen zeigen sie, wie die Stadt die Ereignisse dokumentiert und verarbeitet hat.

Stadtführung zeigt die Spuren der Vergangenheit

Wer mehr über die Zerstörung Dorstens erfahren möchte, kann um 16 Uhr an einer kostenlosen Stadtführung teilnehmen. Stadtführerin Petra Eißing führt Interessierte zu Orten, die 1945 schwer getroffen wurden. Dabei erklärt sie, wie sich die Stadt danach verändert hat. Wer mit einer Schulklasse teilnehmen möchte, kann bei der StadtAgentur einen separaten Termin buchen.

Gedenkkonzert in der St.-Agatha-Kirche

Um 18 Uhr erfüllt Musik die St.-Agatha-Kirche. Der Kammerchor „Cantus Dorsten“ tritt gemeinsam mit einem Streicherensemble der „Neuen Philharmonie Westfalen“ und vier Solisten auf. Kantor Dr. Hans-Jakob Gerlings leitet das Konzert.

Besonders eindrucksvoll ist die Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“. Der Komponist Rudolf Mauersberger schrieb sie 1945 nach der Bombardierung Dresdens. Das Stück spiegelt die Zerstörung und das Leid in eindringlichen Klängen wider. Dazu erklingen Werke von Edward Elgar, Gregorio Allegri und Heinrich Schütz.

Alte Filme und Fotos werden gezeigt

Zum Abschluss erwartet die Besucher ein bewegendes Highlight, denn das Duo „Project:Flow“ projiziert alte Fotos und Filme auf die Fassade des Alten Rathauses. Die Licht- und Toninstallation beginnt um 19.30 Uhr und wiederholt sich dann mehrmals. Musik und akustische Effekte verstärken die Wirkung der Bilder, so dass ein eindrucksvolles Denkmal für diesen Tag entsteht.

Gedenkfeier und Filmvorführung in Wulfen

Auch in Wulfen findet eine Gedenkveranstaltung statt. Sie beginnt um 10 Uhr an der Matthäuskirche. Der Heimatverein Wulfen, Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Wulfen sowie Vertreter der Kirchengemeinden gestalten das Programm.

Danach, um 11.15 Uhr, läuft im Matthäusheim der Film „Kriegsende in Dorsten – Zeitzeugen erzählen“. Nach der Vorführung gibt es eine Gesprächsrunde, in der Besucher Fragen stellen und sich zudem austauschen können.

Erinnern und aus der Geschichte lernen

Der 22. März 1945 veränderte Dorsten und Wulfen für immer, denn insgesamt 377 Tonnen Bomben fielen auf die Stadt und in weniger als einer halben Stunde lagen große Teile Dorstens in Schutt und Asche. Hunderte Menschen verloren ihr Zuhause. Auch in Wulfen trafen vier Angriffswellen das Dorf. Besonders die Kirche, der Bahnhof sowie viele Wohnhäuser wurden zerstört.

Bürgermeister Tobias Stockhoff betont, wie wichtig das Gedenken ist: „Dieser Jahrestag erinnert uns an die Schrecken des Krieges. Gleichzeitig zeigt er uns, wie wertvoll Frieden ist. Besonders junge Menschen sollen verstehen, wie Geschichte unsere Gegenwart beeinflusst.“

Stadt sucht Zeitzeugen

Um die Ereignisse noch besser zu dokumentieren, sucht die Stadt Dorsten Menschen, die den 22. März 1945 selbst erlebt haben. Wer seine Erinnerungen teilen möchte, kann sich bei Stadtsprecher Ludger Böhne melden:

📞 Telefon: 02362 66-34 71
✉️ E-Mail: buergermeisterbuero@dorsten.de oder pressestelle@dorsten.de

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Peter Gallin
Peter Gallin
Peter Gallin: Ihr Redakteur bei dorsten.live. Ich bin Peter Gallin und seit vielen Jahren im Lokaljournalismus tätig. Von 1988 bis 2000 war ich Redakteur beim Stadtspiegel Dorsten und habe den Stadtspiegel Haltern redaktionell mit aufgebaut. Zwischen 2011 und 2016 haben mich viele Leserinnen, Leser und Unternehmer als Redakteur und Medienberater der Lokallust Dorsten und Lokallust Haltern am See kennengelernt. Jetzt widme ich mich mit voller Energie dorsten.live. Dieses Onlinemagazin bringt aktuelle Nachrichten und Einblicke aus Dorsten – modern, authentisch und nah an den Menschen.

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