Tag gegen Gewalt an Frauen: Dorsten setzt ein sichtbares Zeichen
Die Stadt Dorsten hat am 25. November erneut Flagge gegen Gewalt an Frauen gezeigt. Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wurde auch ein Gottesdienst gefeiert.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen zählt weltweit zu den am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen – die Dunkelziffer ist erschreckend hoch. Um auf dieses drängende Problem aufmerksam zu machen, erklärte die UN-Generalversammlung im Jahr 1999 den 25. November zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.
Auch in Dorsten wurden in diesem Jahr klare Zeichen gesetzt, um Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen und das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen.
Flagge hissen gegen Gewalt an Frauen
Am Montag versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und des Frauenhauses Dorsten im Rathaus, um eine deutliche Botschaft zu senden: Gewalt gegen Frauen darf nicht toleriert werden. Lina Kania und Nadine Kötters vom Frauenhaus Dorsten präsentierten gemeinsam mit Jacky Möller (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dorsten), Ulrike Fenske (stellv. Gleichstellungsbeauftragte) und Bürgermeister Tobias Stockhoff die Fahne der Stiftung Terre des Femmes, die sich weltweit gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzt. Im Anschluss wurde die Fahne vor dem Eingang des Rathauses gehisst – ein sichtbares Symbol der Unterstützung.
Ökumenischer Gottesdienst im Franziskanerkloster
Am Abend lud das Franziskanerkloster zu einem ökumenischen Gottesdienst ein, um dem Thema Raum für Besinnung und Austausch zu geben. Rund 50 Besucherinnen und Besucher nahmen teil und blieben anschließend für Gespräche vor Ort.
„Es war ein bewegender Gottesdienst mit einem positiven Feedback von allen Beteiligten“, resümiert Jacky Möller. „Wir hoffen, dass im nächsten Jahr noch mehr Menschen dabei sein werden, damit dieses wichtige Thema noch mehr Aufmerksamkeit bekommt.“
Appell an die Verantwortung der Gesellschaft
Die Vertreterinnen des Frauenhauses Dorsten, Nadine Kötters und Lina Kania, betonten die Bedeutung des gemeinsamen Engagements:
„Ein Zeichen zu setzen, ist essenziell – und zwar nicht nur am 25. November, sondern an jedem Tag. Gewalt gegen Frauen und Mädchen geht uns alle etwas an, und jeder Einzelne kann dazu beitragen, sie zu bekämpfen. Es beginnt mit der eigenen Haltung.“
Jacky Möller unterstreicht: „Gewalt hat viele Gesichter und findet oft hinter verschlossenen Türen statt. Frauen erleben physische, psychische, finanzielle und sexualisierte Gewalt. Auch frauenfeindliche Kommentare in sozialen Medien und Catcalling – sexuell anzügliche Bemerkungen oder Gesten in der Öffentlichkeit – gehören dazu.“
“Betroffene Frauen sollen wissen, dass sie keine Angst vor Stigmatisierung haben müssen und sich jederzeit an Hilfeeinrichtungen wenden können.”
Bürgermeister Tobias Stockhoff
Bürgermeister Tobias Stockhoff hob die Bedeutung von Prävention und Unterstützung hervor: „Es ist entscheidend, immer wieder auf diese Themen aufmerksam zu machen. Betroffene Frauen sollen wissen, dass sie keine Angst vor Stigmatisierung haben müssen und sich jederzeit an Hilfeeinrichtungen wenden können.“
Für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, steht das Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen rund um die Uhr unter der neuen Rufnummer 116 016 zur Verfügung. Das Angebot ist anonym, kostenfrei und in 18 Sprachen verfügbar.
Gemeinsam gegen Gewalt
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist nicht nur eine Gelegenheit, auf Missstände aufmerksam zu machen, sondern auch ein Aufruf an die gesamte Gesellschaft, aktiv gegen Gewalt einzutreten. Nur durch gemeinsames Handeln und ein Umdenken in der Haltung können wir langfristig Veränderungen bewirken.
Dorsten hat am 25. November ein klares Signal gesetzt – möge es viele weitere folgen.
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