Kirchenaustritte im Kreisdekanat Recklinghausen nehmen weiter zu
Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Das zeigt die Statistik des Bistums Münster für das Jahr 2023.
Im Kreisdekanat Recklinghausen lebten im vergangenen Jahr 179.182 Katholikinnen und Katholiken, das sind 4.854 weniger als im Jahr 2022. Das geht aus der Statistik des Bistums Münster für das Jahr 2023 hervor, die die Bischöfliche Pressestelle am 27. Juni veröffentlicht hat.
Kirchenaustritte
2.597 Menschen haben 2023 ihren Austritt aus der Kirche erklärt, das sind 911 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Taufen ist mit 1.213 (- 214) zurückgegangen, die Erstkommunion wurde 1211 Mal (- 439) gefeiert. 721 Mal wurde das Sakrament der Firmung gespendet, 32 mal weniger als 2022. Das „Ja-Wort“ gaben sich 274 Paare in einer katholischen Kirche. Gesunken ist auch die Zahl der Bestattungen, um 227 auf 2.232.
“Die Zahlen zeigen, dass auch im vergangenen Jahr zahlreiche Menschen die Kirche verlassen haben.”
Weihbischof Rolf Lohmann
Weihbischof Rolf Lohmann, Regionalbischof für den Niederrhein und den Kreis Recklinghausen, sagt zu den Zahlen: Die Zahlen zeigen, dass auch im vergangenen Jahr zahlreiche Menschen die Kirche verlassen haben. Hinter den bloßen Zahlen stehen Personen mit unterschiedlichen Beweggründen. Mit einigen von ihnen habe ich in den vergangenen Monaten bei meinen Besuchen in verschiedenen Städten und Gemeinden gesprochen. Das waren sehr direkte, vor allen Dingen aber sehr lehrreiche Gespräche. Einige sprechen von einem Glaubensverlust, insbesondere aber attestieren sie unserer Kirche, dass wir das Vertrauen verspielt haben. Nach meiner Erfahrung hat sich niemand den Entschluss, aus der Kirche auszutreten, leicht gemacht. Wir müssen wieder lernen, wie wir den Menschen Halt geben können in einer unsicheren Zeit der Krisen und Kriege.
“Mut macht mir gerade das Engagement junger Menschen.
Weihbischof Rolf Lohmann
Auf der anderen Seite treffe ich noch immer auf viele Christinnen und Christen, die sich engagieren. Und zwar nicht nur unmittelbar im kirchlichen Leben, sondern auch weit darüber hinaus. Wir wollen eine Kirche für alle Menschen sein, nicht mehr und nicht weniger ist unser Anspruch, unabhängig von den reinen Zahlen der Statistik. Mut macht mir gerade das Engagement junger Menschen, die deutlich machen, was sie von uns als Kirche und von uns als Gesellschaft erwarten. Die 72-Stunden-Aktion im April hat gezeigt: Sie sind bereit, anzupacken, etwas zu bewegen und so Zeuginnen und Zeugen zu sein für eine noch immer lebendige Kirche.“
Quelle: pbm/cb
Dorsten.live ab sofort auch als App.
Androids klicken hier: https://t.ly/aLI8s
iPhones klicken da: https://t.ly/oJCYd