Jüdisches Museum Westfalen zeigt Ausstellung ab 9. März 2025
Foto: Peter Neubauer
Rolf Abrahamsohn: Ein jüdisches Leben. Das Jüdische Museum Westfalen widmet dem Marler Kaufmann sowie Schoa-Überlebenden Rolf Abrahamsohn eine besondere Ausstellung. Ab dem 9. März 2025 können Besucher das bewegte Leben dieses außergewöhnlichen Zeitzeugen entdecken.
Ein Leben zwischen Glück und Leid
Rolf Abrahamsohn berichtete unermüdlich über seine Erlebnisse während der NS-Zeit. Doch er sprach nicht nur über Verfolgung und Leid, sondern auch über seine glückliche Kindheit in der Weimarer Republik sowie seinen Neuanfang nach der Befreiung. Die Ausstellung zeichnet seinen Lebensweg mit Fotos, Dokumenten sowie persönlichen Gegenständen nach. In Videoausschnitten kommt Abrahamsohn selbst zu Wort und gibt einen tiefen Einblick in seine Gedanken und Gefühle.
Reflexion und kritische Fragen
Die Ausstellung lädt Besucher dazu ein, zentrale Fragen zu reflektieren:
- Was bedeutete es, als Jugendlicher im Konzentrationslager oder Getto zu leben?
- Wie verlief die sogenannte Wiedergutmachung nach dem Krieg?
- Welche Rolle haben Zeitzeugen in unserer Gesellschaft?
- Wie verändert sich die Erinnerungskultur ohne sie?
Interaktive Stationen ermöglichen es, sich mit diesen Themen intensiv auseinanderzusetzen sowie mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Jüdisches Leben im Wandel der Zeit
Obwohl die Ausstellung nur eine Biografie beleuchtet, zeigt sie auch die Entwicklung jüdischen Lebens in Deutschland. Sie erzählt vom gleichberechtigten Miteinander in der Weimarer Republik, der Verfolgung in der NS-Zeit, dem Wiederaufbau nach 1945 sowie der Einwanderung jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion.
Geschichte aus persönlicher Perspektive
Rolf Abrahamsohn hat nicht nur historische Ereignisse miterlebt, sondern auch aktiv mitgestaltet. Sein Leben steht stellvertretend für viele jüdische Biografien des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung bietet eine einzigartige Gelegenheit, Geschichte durch die Augen eines Menschen zu sehen, der selbst Teil dieser Geschichte war.