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Sonntag, 13. Juli, 2025

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Sandsackschutz in Dorsten: Vorbeugen ist besser als Sanieren

Die Stadt Dorsten verkauft Sandsäcke zum Selbstkostenpreis, um Bürger_innen vor Hochwasserschäden zu schützen

Das Bild zeigt das Lippehochwasser zum Jahreswechsel 2023 auf 2024.
Das Bild zeigt das Lippehochwasser zum Jahreswechsel 2023 auf 2024.
Foto: Stadt Dorsten / Guido Bludau

In Anbetracht der jüngsten Unwetter bietet die Stadt Dorsten ab sofort Sandsäcke zum Schutz vor Überschwemmungen an. Für nur 50 Cent pro Stück können Einwohner_innen ihre Grundstücke und Gebäude effektiv sichern und so potenzielle Schäden minimieren.

Hochwasserschutz

Stadt Dorsten bietet Bürger_innen günstige Sandsäcke zum Schutz von Gebäuden und Grundstücken vor Hochwasser an. Verkauf im Stadthaus an der Lippestraße.

Die Unwetter-Katastrophen der letzten Wochen beispielsweise in Spanien haben eindringlich gezeigt, welche gewaltigen Schäden Wasser anrichten kann. Die Stadt Dorsten informiert seit längerem umfassend über Möglichkeiten, die jeder nutzen kann, um Leben und Sachwerte im Notfall zu schützen. Ein wichtiges Hilfsmittel, um Türen oder Lichtschächte an Kellerfenstern gegen eindringendes Wasser zu sichern, sind Sandsäcke. Ab sofort bietet die Stadt Dorsten Bürger_innen geeignete Säcke zum Einkaufspreis von 0,50 Cent pro Stück zum Kauf an.

Bürgermeister Tobias Stockhoff betont die Bedeutung der Vorbereitung auf Hochwassernotfälle

Bürgermeister Tobias Stockhoff: „In einem Notfall ist es immer wichtig, gut vorbereitet zu sein. Das gilt nicht nur für uns als Stadtverwaltung, sondern für jeden einzelnen von uns. Wir sollten dann genau wissen, was zu tun ist und möglichst die nötigen Hilfsmittel schon parat haben. Sandsäcke halten zwar keine schwere Flut auf. Wenn aber mehr Regen fällt, als die Kanalisation aufnehmen kann und das Wasser in den Straßen steigt, dann können sie verhindern, dass Wasser in Keller und durch Türen läuft und schwere Gebäudeschäden abwenden.“

Die Sandsäcke sind – natürlich noch nicht befüllt – im Stadthaus der Stadtagentur in der Innenstadt (Lippestraße 41) erhältlich. Je Bürger_in werden maximal 100 Stück ausgegeben. Bei größeren Bedarfen ist eine Sammelbestellung über die Stadt möglich. Die Beutel bestehen aus Polypropylen, sind uv-stabilisiert und somit über eine lange Zeit lager- und verwendungsfähig.

Eigeninitiative gefordert: Bürger müssen Sandsäcke selbst befüllen

Gefüllt werden müssen die Sandsäcke in Eigenregie. Benötigt wird dafür normaler Bausand (Körnung 0-4) oder notfalls ein Sand-Kies-Gemisch (Körnung maximal 16). Für 100 Sandsäcke werden etwa 1,2 bis 1,5 Tonnen Material benötigt, das bei Baustoffhändlern bestellt werden kann oder in kleinen Mengen auch in Baumärkten erhältlich ist. Wer Platz dafür hat, sollte das Material rechtzeitig bestellen und lagern, eventuell auch schon einige Sandsäcke auf Vorrat befüllen. Ein perfekter Zwischenspeicher ist übrigens ein großer Spiel-Sandkasten, wenn es noch Kinder im Haushalt gibt.

Das Befüllen geht am einfachsten zu zweit: Einer hält den Beutel auf, einer schaufelt den Sand hinein. Die Säcke dürfen nicht zu dicht gefüllt werden, dann werden sie zu steif, können bei der Aufschichtung nicht ineinander gedrückt werden und dichten auch nicht mehr ab. Optimal ist eine Befüllung zu etwa 50 %, das entspricht 12 bis 15 Kilo Material. Wichtig: Die Säcke müssen gut verschlossen werden, die Beutel haben dafür ein Bindeband, Kabelbinder leisten auch gute Dienste.

Sandsack-Schutzwall: Strategisches Stapeln zur Wasserabwehr

Dicht an dicht verlegt, können Sandsäcke einen guten Verbund an Gebäudeöffnungen oder Grundstücksgrenzen bilden, um Wassereintritte zu begrenzen. Die Säcke werden dafür versetzt übereinandergestapelt, vergleichbar mit dem Verbund bei einem Mauerwerk. Kräftiges Festklopfen verdichtet den Schutzwall. Eine Tür vor der Verlegung mit Sandsäcken noch mit einer starken Folie abzudichten, kann einen zusätzlichen Schutz bieten.

Um die benötigte Menge für das eigene Haus zu kalkulieren, hilft eine Faustformel des Technischen Hilfswerks: Pro Meter Schutzlinie und zehn Zentimeter Höhe werden vier Sandsäcke benötigt. Um eine 100 Zentimeter breite Tür 40 Zentimeter hoch abzusichern, werden also 16 Sandsäcke benötigt. Für weitere Details gibt es beim THW online einen „Sandsackrechner“: https://thwms.de/_v2/content/sandsackrechner/index.php

Nach der Benutzung sollten nasse Sandsäcke über den Hausmüll entsorgt werden. Falls sie bei einem Hochwasser besonders verschmutzt wurden – etwa durch ausgetretenes Öl – müssen sie in den Sondermüll. Tipp: Bei Rückbau und Entsorgung sollten immer wasserfeste Handschuhe getragen werden.

Weitergehende Infos:

Wie stark ein Gebäude von Hochwasser bedroht ist, kann für jede Adresse online in einem Risiko-Check ermittelt werden auf https://floodcheck.net/

Viele Tipps und Informationen zur Grundstücksentwässerung gibt es online auf einer Sonderseite der Stadt Dorsten: https://dorsten.buergerinfo-abwasser.de/

Eine Starkregengefahrenkarte für Dorsten gibt es im städtischen Geoportal auf der Seite https://geoportal.dorsten.de/Dorsten/ (Pfad: „Fachdaten – Natur und Umwelt – Hochwasser und Starkregen“).

Weitere Infos zu Notfällen auf https://www.dorsten.de/rathaus-stadt/buergerservice/notfallinfos

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