Kreis Recklinghausen steht im Mittelpunkt vieler Maßnahmen
Eine neue Wasserstoff-Roadmap für die Emscher-Lippe Region wurde jetzt von Dr. Babette Nieder, Geschäftsführerin der WiN Emscher-Lippe, Landrat Bodo Klimpel und Nils Westerveld, Wasserstoffkoordinator der WiN Emscher-Lippe vorgestellt.
Im Juli 2021 wurde für die Emscher-Lippe-Region eine Wasserstoff-Roadmap zur Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft veröffentlicht, an deren Entwicklung der Kreis Recklinghausen maßgeblich beteiligt war. Drei Jahre später wird die Wasserstoff-Roadmap nun neu aufgelegt.
“Wir setzen unsere Vorhaben konsequent um und machen damit deutlich, dass wir eine aufstrebende und ambitionierte Wasserstoff-Region sind.”
Landrat Bodo Klimpel
„Wasserstoff eröffnet uns große Chancen bei den Themen Klimaschutz und Förderung der heimischen Wirtschaft. Mit den bereits umgesetzten Maßnahmen der Wasserstoff-Roadmap haben wir ein starkes Zeichen gesetzt: Wir setzen unsere Vorhaben konsequent um und machen damit deutlich, dass wir eine aufstrebende und ambitionierte Wasserstoff-Region sind“, so Landrat Bodo Klimpel.
In den vergangenen Jahren hat sich viel getan, und die Fortschritte sind beachtlich: Aus den ursprünglich 57 Projekten sind mittlerweile mehr als 100 geworden. Heute kann man in der Region in einen Brennstoffzellenbus der Vestischen steigen und leise und emissionsfreie H2-Abfallsammler holen den Müll ab. Nach ersten Pilotvorhaben sind heute Projekte in industriellem Maßstab in Umsetzung. Wasserstoff ist für die Region längst kein Zukunftsthema mehr, sondern ein greifbarer Teil des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Alltags.
Air Liquide betreibt Europas größtes Abfüll-Center
Schon heute werden in der Emscher-Lippe Region über 60.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erzeugt, von denen rund 35.000 Tonnen vor Ort genutzt werden. In Marl betreibt Air Liquide das größte Abfüll-Center für Wasserstoff in ganz Europa und beliefert von dort aus weitere Chemiestandorte in Herne, Oberhausen, Düsseldorf, Krefeld-Uerdingen und Leverkusen. Während Wasserstoff bislang hauptsächlich aus Erdgas gewonnen wurde, tragen mittlerweile auch Elektrolyseure in Herten und Marl zur Produktion von grünem Wasserstoff bei. Prognosen zufolge soll die Produktion bis 2032 auf rund 83.000 Tonnen ansteigen, von denen dann ein Viertel durch Elektrolyseure erzeugt wird. Parallel dazu wird der Bedarf in der Region bis dahin auf ca. 200.000 Tonnen wachsen, sodass etwa 60 Prozent des benötigten Wasserstoffs importiert werden müssen.
Wasserstoffinfrastruktur im Kreis Recklinghausen
Ein wichtiges Puzzlestück ist daher der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur im Kreis Recklinghausen. Dorsten wird in den nächsten Jahren zu einem zentralen Knotenpunkt des neuen Wasserstoffkernnetzes, denn bereits in dessen erster Ausbaustufe schaffen neue Leitungen wie die “DoMa” (Dorsten-Marl) und “DoHa” (Dorsten-Duisburg-Hamborn) eine direkte Verbindung zwischen grünen Wasserstoffproduktionsstandorten und den größten Abnehmern in Nordrhein-Westfalen: Dem Chemiepark Marl, der Ruhr Oel Raffinerie in Gelsenkirchen-Scholven und thyssenkrupp in Duisburg-Hamborn. Für die chemische Industrie und den energieintensiven Mittelstand entsteht so eine langfristige und nachhaltige Perspektive – mit sicherer Energie, ein sicherer Standort für eine sichere Zukunft zwischen Emscher und Lippe.
Neuauflage der Wasserstoff Roadmap
Die Neuauflage der Wasserstoff-Roadmap bestätigt: Unternehmen in der Emscher-Lippe Region werden in der Lage sein, grünen Wasserstoff schneller, effizienter und kostengünstiger zu beziehen als in vielen anderen Regionen in Deutschland. Gleichzeitig entwickeln sich die Region zu einem Standort für Technologie- und Lösungsanbieter der Wasserstoffwirtschaft. Mit einer klaren Strategie und einem dichten Netzwerk an Akteuren und Projekten setzt die Region Maßstäbe auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft.
Quelle: Kreis Recklinghausen
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