10.9 C
Dorsten
Sonntag, 9. November, 2025

Aus Dorsten. Für Dorsten

StartStadtteileHervestMit dem Fahrrad zum Erbe der Zeche

Mit dem Fahrrad zum Erbe der Zeche

Unterwegs auf den Spuren der Dorstener Geschichte

Mit dem Fahrrad zum Erbe der Zeche
Ein spannender Ausflug auf den Spuren der Dorstener Geschichte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren mit dem Fahrrad zum Erbe der Zeche Fürst Leopold. Quelle: Bewer

Ein Reisebericht aus dem Herzen von Hervest

Mit dem Fahrrad zum Erbe der Zeche. Dieser Ausflug war mehr als nur eine Radtour – er war eine kleine Zeitreise durch die Geschichte Dorstens. Am Samstagmittag machten sich rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, zwischen acht und 82 Jahren, auf den Weg vom Spreutenhüsken in Dorf Hervest zur Maschinenhalle Fürst Leopold. Bei Sonnenschein setzte sich die bunte Karawane um 12.15 Uhr in Bewegung – fröhlich, erwartungsvoll und mit einem Hauch Abenteuerlust in der Luft.

Vom Dorfkern zur Zechenhalle

Die Strecke führte quer durch Hervest – vom alten Dorfkern bis zum Gelände der ehemaligen Zeche Fürst Leopold, einst Stolz und Lebensgrundlage vieler Familien. Schon die gemeinsame Fahrt dorthin war ein toller Auftakt: Lachen, Gespräche, klingelnde Fahrradglocken und das Gefühl, Teil einer besonderen Gemeinschaft zu sein.

An der Maschinenhalle angekommen, erwartete die Gruppe ein herzlicher Empfang. Der Vorsitzende des Vereins für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten e.V.Manfred Wissing, begrüßte die Besucher gegen 13 Uhr in der lichtdurchfluteten Halle. Nach einem Gruppenfoto vor dem kunstvoll gestalteten „Leopold-Regal“begann der historische Rundgang – aufgeteilt in zwei Gruppen, um die vielen Eindrücke noch intensiver erleben zu können.

Mit dem Fahrrad zum Erbe der Zeche
Viele Teilnehmende waren überrascht, wie viele versteckte Pfade und Gassen es zwischen den Häusern der Zechensiedlung zu entdecken gibt. Quelle: Bewer

Auf Entdeckungstour durch die Zechensiedlung

Mit Wolfgang Littwin führte die erste Gruppe hinaus durch das alte Zechentor in die benachbarte Zechensiedlung – ein beeindruckendes Ensemble aus rund 850 Wohneinheiten und 24 verschiedenen Haustypen, entworfen vom Architekten Eggeling.

Viele Teilnehmende waren überrascht, wie viele versteckte Pfade und Gassen es zwischen den Häusern zu entdecken gibt. Früher pulsierte hier das Leben: Auf dem Brunnenplatz reihten sich Bäcker, Friseur und Elektrogeschäft aneinander, es gab sogar eine kleine Polizeiwache mit Gefängniszelle. Rund 650 Taubenzüchter lebten einst hier – ein Sinnbild für das starke Gemeinschaftsgefühl der Bergleute.

Heute hält eine engagierte Gruppe im Interkulturellen Garten an der Heinrich-Wienke-Straße diese Idee lebendig – mit viel Herz und Hingabe. Selbst eine Tiefgarage verbirgt sich in der Siedlung. Und auf dem Brunnen in der Mitte des Viertels erinnern Darstellungen der „Haustiere der Bergleute“ an das Alltagsleben vergangener Generationen.

Mit dem Fahrrad zum Erbe der Zeche
Mit sichtbarer Begeisterung erklärte der Fachmann Manfred Wissing, wie die Bergleute einst mit der originalen Dampfmaschine von 1913 arbeiteten. Quelle: Bewer

Maschinen, Dampf und Leidenschaft

Währenddessen blieben die anderen Teilnehmenden mit Manfred Wissing in der Maschinenhalle – und tauchten tief in die Welt des Bergbaus ein. Mit sichtbarer Begeisterung erklärte der Fachmann, wie die Bergleute einst mit der originalen Dampfmaschine von 1913 arbeiteten.

Jeder Handgriff, jede Bewegung wurde erklärt, sodass man fast den Dampf und das Stampfen der Maschinen spüren konnte. Dazu erzählte Wissing kleine Anekdoten aus dem Arbeitsalltag unter Tage – Geschichten, die gleichermaßen Staunen und Respekt hervorriefen.

Nach rund zwei Stunden tauschten die Gruppen ihre Plätze, sodass alle die beiden Seiten der Geschichte – das Leben über und unter Tage – erleben konnten.

Ein Abschluss mit Symbolkraft

Am späten Nachmittag, gegen 16.30 Uhr, machten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufrieden und voller neuer Eindrücke auf den Rückweg. Doch bevor der Tag zu Ende ging, wurde noch ein besonderes Zeichen gesetzt: Das Staffelbanner „875 Jahre Dorf Hervest“ wurde feierlich am Fahnenmast neben der Paulus-Linde auf dem ehemaligen Schulhof der Paulusschule gehisst – natürlich nicht ohne einen kräftigen symbolischen Guss zur Taufe.

Mit diesem Akt endete ein Tag voller Gemeinschaft, Geschichte und Entdeckungsfreude – und zugleich der Ausblick auf den nächsten Höhepunkt: den Nikolauszug am 7. Dezember 2025, der das Jubiläumsjahr festlich beschließen wird.


INFO: Maschinenhalle Fürst Leopold

Die Maschinenhalle Fürst Leopold in Dorsten ist eines der markantesten Industriedenkmäler der Region. Sie beherbergt nicht nur historische Technik aus der Blütezeit des Bergbaus, sondern dient heute auch als Veranstaltungsort für Ausstellungen, Führungen und kulturelle Projekte.


dorsten.live

Lest außerdem

Spenden beim Dorstener 24 Stundenlauf auf höchstem Stand

Plakette für Helmut Winkler vom TSZ Royal Wulfen sowie

Das Netzwerk „Dorsten liest vor“ sucht dringend Lesepaten sowie

Neue Ausrüstung hilft Feuerwehr bei Bränden im Wald sowie

Schenke Zeit und Aufmerksamkeit – begleite Senioren im Alltag sowie

Die Ausbildung ist gefährdet – Kapelle sucht Lehrer für Musik sowie

Raum für Begegnung statt Parkplatz- Projekt in Lembeck und Rhade sowie

Alles über das Dorstener Kultur Programm 2025/26 sowie

Melden Rauch und schützen auch die Dorstener Feuerwehr sowie

Trauer um Ludwig Klapheck sowie

Jüdisches Museum setzt sich für mehr Inklusion ein sowie

VHS Dorsten verbessert Angebote für Menschen mit HörProblemen sowie

Freiwillig dienen in der Bio-Station Dorsten


dorsten.live ab sofort auch als App. Für Androids diese Zeile anklicken und für iPhones und iPads diese Zeile anklicken.

Mit dem Fahrrad zum Erbe der Zeche

Peter Gallin
Peter Gallin
Peter Gallin: Ihr Redakteur bei dorsten.live. Ich bin Peter Gallin und seit vielen Jahren im Lokaljournalismus tätig. Von 1988 bis 2000 war ich Redakteur beim Stadtspiegel Dorsten und habe den Stadtspiegel Haltern redaktionell mit aufgebaut. Zwischen 2011 und 2016 haben mich viele Leserinnen, Leser und Unternehmer als Redakteur und Medienberater der Lokallust Dorsten und Lokallust Haltern am See kennengelernt. Jetzt widme ich mich mit voller Energie dorsten.live. Dieses Onlinemagazin bringt aktuelle Nachrichten und Einblicke aus Dorsten – modern, authentisch und nah an den Menschen.

Sie haben auch etwas Interessantes aus Dorsten zu berichten? Klicken Sie hier!

Weitere Artikel

Klick mich

- Anzeige -