Über 130 Gäste beim Nachmittag für Zeitzeugen im Heimathaus
Erinnerungen an Wulfener Schulgeschichte. Der Heimatverein Wulfen hat mit seinem jüngsten Zeitzeugen-Nachmittag einmal mehr ein beeindruckendes Kapitel lokaler Geschichte aufgeschlagen. Über 130 Besucherinnen und Besucher strömten am Samstag (5. April) ins Heimathaus, um mehr über die Entwicklung der Schulen in Wulfen zu erfahren. Die hohe Nachfrage machte sogar eine zusätzliche Bestuhlung im Außenbereich nötig.
Erinnerungen an Wulfener Schulgeschichte lebendig erzählt
Die Geschichtsgruppe des Heimatvereins hatte das Thema “Schulen in Wulfen” intensiv vorbereitet. Beginnend mit der alten Volksschule bis hin zur heutigen Gesamtschule Wulfen reichte somit der zeitliche Bogen. Max Schürmann, Sprecher der Gruppe, eröffnete den Nachmittag mit einer Einführung in die Geschichte von Bildung und Lernen im Ort. Anhand alter Karten zeigte er die Standorte der ersten fünf Schulen. Historische Bilder veranschaulichten, wie diese Schulen aussahen und genutzt wurden – oft getrennt nach Jungen und Mädchen.
Ein besonderer Fokus lag auf Bernardine Herwers, die 1889 nach Wulfen kam. Sie arbeitete 42 Jahre lang als Lehrerin, lebte im Dorf 66 und war bekannt als engagierte Bürgerin. Sie kandidierte 1919 für den Gemeinderat und war Mitbegründerin des Heimatvereins im Jahr 1922. Ihre Beiträge in Heimatkalendern sind bis heute ein wertvoller Teil der örtlichen Geschichtsschreibung.
Persönliche Erinnerungen und Filme
Reinhard Schwingenheuer und Andreas Leistner führten mit Fotos und einem Kurzfilm durch Jahrzehnte Wulfener Schulalltag. Zeitzeugin Katharina Leistner, Jahrgang 1937, berichtete in einem eigens produzierten Film von ihrer Zeit an der Volksschule. Ihre Erinnerungen spiegelten sich zudem deutlich in den Reaktionen vieler älterer Besucher wider.
Die Zwillinge Irene Schunke und Renate Schaefer erinnerten sich daran, wie ihre Ähnlichkeit Lehrer regelmäßig verwirrte. Rudi Schunke, langjähriger Hausmeister ab 1979, sprach über seine erfüllende Arbeit an der Schule.
Auch Heinrich Knappmann, Lehrer an der Matthäusschule von 1995 bis 2011, schilderte seine Eindrücke. Besonders die ersten Jahre mit engem Elternkontakt seien ihm in guter Erinnerung geblieben.
Entstehung der Gesamtschule Wulfen
Nach einer Pause folgte ein Gespräch mit Josef Vrenegor, einem der Wegbereiter der Gesamtschule in Barkenberg. Er war einer der ersten 50 Bewohner der “Neuen Stadt Wulfen” und setzte sich aktiv für die Schulgründung ein. Vrenegor berichtete von vielen Gesprächen, Telefonaten und Reisen, die nötig waren, um die Idee einer Gesamtschule durchzusetzen – auch innerhalb seiner eigenen Partei.
Eine zentrale Rolle spielte später auch Willi van Lück, den Vrenegor als geeigneten Schulgründer gewinnen konnte. Van Lück zeigte sich als kreativer und engagierter Pädagoge, der neue Wege ging, aber auch Hürden überwinden musste. Der erste Unterricht der Gesamtschule fand 1973 nicht im geplanten Gebäude, sondern mit einem Schullandheim-Aufenthalt bei Winterberg statt.
Weitere Termine stehen fest
Der Nachmittag endete mit viel Applaus und dem Versprechen vieler Gäste, bei den nächsten Veranstaltungen wieder dabei zu sein. Diese Termine sind bereits geplant:
- Samstag, 31. Mai, 15 Uhr: Film-Nachmittag im Heimathaus – „Filme aus und über Wulfen“
- Sonntag, 14. September, 15 Uhr: Tag des Denkmals am Bahnhof Wulfen – „Geschichte der Eisenbahn in Wulfen“
- Samstag, 27. September, 15 Uhr: Zeitzeugen-Nachmittag Teil II – „Schulen in Wulfen: Barkenberg-, Grüne- und Wittenbrinkschule“
Der Heimatverein lädt alle Interessierten herzlich ein.
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