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Donnerstag, 19. Juni, 2025

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Gedenken in der Bibi am See: Schüler erinnern an NS-Opfer

Uli Hengemühle beleuchtet Schicksal der Kipp-Zwillinge

Gedenken in der Bibi am See:  Autor Uli Hengemühle beleuchtete mit Schülern der GSW das Schicksal der Rekener Zwillinge Bernhard und Heinrich Kipp aus Reken.
Gedenken in der Bibi am See: Uli Hengemühle mit Schülern des Abiturjahrgangs der Gesamtschule Wulfen (GSW). Foto: GSW

Die Q2-Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Wulfen (GSW) haben in der Bibi am See den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Zu Gast war der ehemalige Geschichtslehrer und Rekener Buchautor Uli Hengemühle, der Feldpostbriefe aus der Region auswertete und dabei insbesondere das Schicksal der Rekener Zwillinge Bernhard und Heinrich Kipp beleuchtete.

Gedenken in der Bibi am See: Das Schicksal der Kipp-Zwillinge

Bernhard und Heinrich Kipp wuchsen in einem Umfeld auf, das stark vom obrigkeitsstaatlichen Denken des Kaiserreichs geprägt war. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten durchliefen sie sämtliche NS-Jugendorganisationen und wurden schließlich 1943 an die Ostfront nach Russland geschickt. Dort fielen beide im Alter von nur 26 Jahren.

Verblendung und Desinformation: Eine historische Parallele

Besonders eindrücklich war Hengemühles Analyse der Briefe: „Zu keiner Zeit war es den Kipps klar, was sie genau an der Front sollten.“ Damit stellte er eine direkte Verbindung zwischen der Desinformation und Indoktrination des Dritten Reichs und aktuellen politischen Entwicklungen her.

GSW: Gedenken in der Bibi am See

Die Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit zum Zuhören, sondern auch zur kritischen Reflexion. Gemeinsam mit Hengemühle diskutierten die Schülerinnen und Schüler über die unkritische Übernahme nationalsozialistischer Ideologien und das Schweigen vieler Zeitgenossen. Dabei wurde deutlich, wie wichtig historische Aufarbeitung ist, um aus der Vergangenheit zu lernen.

Lob für das Engagement der GSW Schüler

Gedenken in der Bibi am See: Uli Hengemühle zeigte sich beeindruckt von der Diskussionsfreude und dem Engagement der Schüler. „Die Schüler haben sehr kenntnisreich diskutiert und lobenswerte Werthaltungen gezeigt“, resümierte er. Seit vielen Jahren kehrt der ehemalige Lehrer zum Holocaust-Gedenktag an die GSW zurück, um mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und die Erinnerungskultur zu fördern.

Bedeutung der Erinnerungskultur für die Gegenwart

Die Gedenkveranstaltung in der Bibi am See verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Nur durch kritische Reflexion und lebendige Diskussion kann das Bewusstsein für historische Verantwortung geschärft und einer Wiederholung von Fehlern entgegengewirkt werden.

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Olaf Hellenkamp
Olaf Hellenkamp
Olaf Hellenkamp, Vollblut-Journalist mit tiefer Verwurzelung in Dorsten und der Herrlichkeit. Viele Jahre war er das Gesicht des Stadtspiegels in Dorsten, jetzt ist er der verantwortliche Redakteur bei Dorsten.live – dem jungen, frechen Auftritt im Netz und einmal monatlich gedruckt als Magazin. Von Lembeck aus hat Olaf Hellenkamp ganz Dorsten im Blick. ✉️ olaf.hellenkamp@dorsten.live 📞 02362 9193-16

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