Uli Hengemühle beleuchtet Schicksal der Kipp-Zwillinge
Die Q2-Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Wulfen (GSW) haben in der Bibi am See den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Zu Gast war der ehemalige Geschichtslehrer und Rekener Buchautor Uli Hengemühle, der Feldpostbriefe aus der Region auswertete und dabei insbesondere das Schicksal der Rekener Zwillinge Bernhard und Heinrich Kipp beleuchtete.
Gedenken in der Bibi am See: Das Schicksal der Kipp-Zwillinge
Bernhard und Heinrich Kipp wuchsen in einem Umfeld auf, das stark vom obrigkeitsstaatlichen Denken des Kaiserreichs geprägt war. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten durchliefen sie sämtliche NS-Jugendorganisationen und wurden schließlich 1943 an die Ostfront nach Russland geschickt. Dort fielen beide im Alter von nur 26 Jahren.
Verblendung und Desinformation: Eine historische Parallele
Besonders eindrücklich war Hengemühles Analyse der Briefe: „Zu keiner Zeit war es den Kipps klar, was sie genau an der Front sollten.“ Damit stellte er eine direkte Verbindung zwischen der Desinformation und Indoktrination des Dritten Reichs und aktuellen politischen Entwicklungen her.
GSW: Gedenken in der Bibi am See
Die Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit zum Zuhören, sondern auch zur kritischen Reflexion. Gemeinsam mit Hengemühle diskutierten die Schülerinnen und Schüler über die unkritische Übernahme nationalsozialistischer Ideologien und das Schweigen vieler Zeitgenossen. Dabei wurde deutlich, wie wichtig historische Aufarbeitung ist, um aus der Vergangenheit zu lernen.
Lob für das Engagement der GSW Schüler
Gedenken in der Bibi am See: Uli Hengemühle zeigte sich beeindruckt von der Diskussionsfreude und dem Engagement der Schüler. „Die Schüler haben sehr kenntnisreich diskutiert und lobenswerte Werthaltungen gezeigt“, resümierte er. Seit vielen Jahren kehrt der ehemalige Lehrer zum Holocaust-Gedenktag an die GSW zurück, um mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und die Erinnerungskultur zu fördern.
Bedeutung der Erinnerungskultur für die Gegenwart
Die Gedenkveranstaltung in der Bibi am See verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Nur durch kritische Reflexion und lebendige Diskussion kann das Bewusstsein für historische Verantwortung geschärft und einer Wiederholung von Fehlern entgegengewirkt werden.
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