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Samstag, 19. April, 2025

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Versteckter Wasserverbrauch im Alltag

Schüler der Gesamtschule Wulfen entdecken das Konzept des virtuellen Wassers

Versteckter Wasserverbrauch im Alltag
Alles braucht Wasser, auch wenn es nicht immer gleich offensichtlich ist. Die Gesamtschüler gingen nun dem versteckten Wasserverbrauch im Alltag nach. Foto: Gesamtschule Wulfen

Wie viel Wasser steckt in Produkten?

Versteckter Wasserverbrauch im Alltag. Schüler der Gesamtschule Wulfen entdecken das Konzept des virtuellen Wassers. Wasser steckt nicht nur in Getränken oder im Wasserhahn – auch in vielen Produkten des Alltags wird es in großen Mengen verbraucht. Doch dieser Verbrauch bleibt oft unsichtbar. Die sogenannte Menge an „virtuellem Wasser“ steht im Mittelpunkt eines Workshops für 160 Schüler der siebten Klasse an der Gesamtschule Wulfen. Dort lernen sie, wie viel Wasser in Lebensmitteln, Kleidung und anderen Konsumgütern steckt – und wie sie mit bewussten Entscheidungen Einfluss nehmen können.

Versteckter Wasserverbrauch im Alltag

„Die Produkte, die wir täglich nutzen, benötigen für ihre Herstellung riesige Mengen Wasser. Diese unsichtbare Wassermenge nennen wir virtuelles Wasser“, erklärt Hermann Twittenhoff, Schulleiter der Gesamtschule Wulfen. Um das Bewusstsein der Jugendlichen für diese Thematik zu schärfen, wurde der Workshop ins Leben gerufen.

Naturwissenschaftslehrer Frank Berghaus begleitet das Projekt und betont: „Unsere Konsumgüter belasten die Wasserressourcen weltweit. Das Konzept des virtuellen Wassers macht diesen Verbrauch sichtbar und zeigt, wie stark unser Lebensstil den Wasserhaushalt beeinflusst.“

Der Einfluss des Klimawandels

Björn Malcher von der Sparkasse Vest Recklinghausen, die den Workshop finanziell unterstützt, hebt zudem die globale Dimension hervor. „Durch den Klimawandel breiten sich Wüsten aus, Trinkwasser wird knapper, und in vielen Regionen der Welt müssen Menschen ihre Heimat verlassen, weil Wasser fehlt. Gleichzeitig steigt der Wasserverbrauch in den Industrienationen weiter an“, sagt er. Umweltschutz sei daher immer auch Menschenschutz.

16.000 Liter Wasser für ein Kilo Rindfleisch

Virtuelles Wasser beschreibt die gesamte Wassermenge, die zur Produktion eines Produktes benötigt wird. Dabei steckt nur ein kleiner Teil im fertigen Produkt selbst. Der größte Teil fließt in den Anbau der Rohstoffe, die Verarbeitung, den Transport und die Verpackung.

Besonders in der Landwirtschaft wird viel Wasser verbraucht. Ein Kilogramm Rindfleisch benötigt in der Produktion rund 16.000 Liter Wasser. Diese Zahl umfasst nicht nur das Trinkwasser für die Tiere, sondern auch das Wasser, das für den Anbau des Futtermittels benötigt wird.

Auch die Bekleidungsindustrie verschlingt enorme Mengen. „Für den Anbau der Baumwolle, die für ein einziges T-Shirt benötigt wird, werden im Durchschnitt 2.700 Liter Wasser verbraucht“, erklärt Frank Berghaus. Doch das sei erst der Anfang. „Zusätzlich braucht es Wasser für die Reinigung, die Färbung und die Verarbeitung der Baumwolle. In manchen Fällen steigt der Verbrauch sogar auf 15.000 Liter.“

Pro Tag 4.000 Liter Wasser pro Person

In Deutschland verbraucht jeder Mensch täglich etwa 123 Liter sichtbares Wasser – also das Wasser aus dem Wasserhahn oder für die Toilette. Rechnet man das virtuelle Wasser hinzu, steigt der Wert allerdings drastisch an. „Pro Kopf sind es fast 4.000 Liter pro Tag, andere Schätzungen gehen sogar von 5.300 Litern aus“, so Berghaus.

Ein Blick auf einzelne Produkte verdeutlicht diese Zahlen:

  • Ein Hamburger enthält rund 2.400 Liter virtuelles Wasser.
  • Ein T-Shirt kommt auf 4.100 Liter.

Bewusst konsumieren und Wasser sparen

Schulleiter Hermann Twittenhoff sieht in dem Workshop eine große Chance für die Schüler: „Das Projekt fördert nicht nur das ökologische Wissen, sondern zeigt auch, welche Zusammenhänge es gibt. Die Jugendlichen lernen, wie sie durch bewusste Entscheidungen im Alltag dazu beitragen können, die wertvolle Ressource Wasser zu schonen.“

Mit diesem Wissen im Gepäck werden die Schüler künftig anders über ihren Konsum nachdenken – und vielleicht bewusster entscheiden, welche Produkte sie kaufen.

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Peter Gallin
Peter Gallin
Peter Gallin: Ihr Redakteur bei dorsten.live. Ich bin Peter Gallin und seit vielen Jahren im Lokaljournalismus tätig. Von 1988 bis 2000 war ich Redakteur beim Stadtspiegel Dorsten und habe den Stadtspiegel Haltern redaktionell mit aufgebaut. Zwischen 2011 und 2016 haben mich viele Leserinnen, Leser und Unternehmer als Redakteur und Medienberater der Lokallust Dorsten und Lokallust Haltern am See kennengelernt. Jetzt widme ich mich mit voller Energie dorsten.live. Dieses Onlinemagazin bringt aktuelle Nachrichten und Einblicke aus Dorsten – modern, authentisch und nah an den Menschen.

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