Stärkung für lokale Teilhabe und Bürgerenergie

Neue Vereinbarungen fördern Energiewende vor Ort
Bürgerbeteiligung bei Windkraft in Dorsten. In Dorsten wurden jetzt wichtige Schritte zur Umsetzung des Bürgerenergiegesetzes NRW eingeleitet. Zwei neue Vereinbarungen zwischen Windenergiebetreibern und der Stadt sollen die Bürgerbeteiligung stärken und gleichzeitig gemeinnützige Projekte vor Ort unterstützen. Ziel ist es, den Ausbau der Windenergie nicht nur voranzutreiben, sondern ihn aktiv mit der Bevölkerung zu gestalten.
Die Vereinbarungen unterzeichneten die Betreiber „Bürgerwind Lembecker Elven GmbH & Co. KG“, vertreten durch Daniel Schulte-Huxel, und die „Bürgerwind Hilgenböcken GmbH & Co. KG“, vertreten durch Michael Schulz. Beide Windkraftprojekte werden von BBWind aus Münster, dem größten Bürgerwindberater Nordrhein-Westfalens, begleitet. Die Inbetriebnahme der Anlagen ist für 2027 geplant.
Beteiligung mit echtem Mitspracherecht
Ein zentraler Bestandteil der neuen Vereinbarungen ist die finanzielle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Über die Bürgerenergie Hohe Mark eG können sie bis zu 20 Prozent Eigenkapital in Form von Genossenschaftsanteilen einbringen. So wird die Bevölkerung direkt an der Wertschöpfung beteiligt – ein Modell, das Transparenz und Vertrauen schafft.
Gesetzlich verankerte Abgaben an die Kommune
Neben der Bürgerbeteiligung verpflichten sich die Betreiber, eine kommunale Abgabe von 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde an die Standortgemeinden zu zahlen. Diese Regelung ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgeschrieben. Zudem garantieren die Betreiber freiwillige Zahlungen auch dann, wenn die EEG-Vergütung keine entsprechende Rückerstattung vorsieht – vorausgesetzt, die Marktvergütung liegt mindestens einen Cent über dem Fördersatz.
Gemeinnützige Zwecke erhalten weitere Mittel
Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Betreiber stellen 0,5 Prozent ihres Jahresumsatzes für gemeinnützige oder wohltätige Zwecke vor Ort bereit. Damit wird nicht nur die Akzeptanz für Windenergie gestärkt, sondern auch die soziale Infrastruktur in Dorsten gefördert.
Stadt begrüßt Engagement der Betreiber
Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff lobte die neuen Vereinbarungen ausdrücklich:
„Windenergie gehört zur Energiewende – aber sie muss sozial und lokal verankert sein. Die Bürgerinnen und Bürger sollen nicht nur die Masten sehen, sondern auch den Nutzen spüren.“
Insbesondere würdigte er das Engagement der beteiligten Landwirte, die mit ihrer Unterstützung auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.
Stadt setzt auf Transparenz
Im Zusammenhang mit den Vereinbarungen kündigte die Stadt an, künftig ein öffentlich zugängliches Transparenzregister zu führen. Darin soll erkennbar sein, welche Betreiber sich besonders für die Region einsetzen und Bürgerbeteiligung ermöglichen.
Hintergrund: Ein anderes Unternehmen, RAG MI, hatte zuvor trotz erster Zusage in Wulfen die Bürgerbeteiligung an drei geplanten Windanlagen später ausgeschlossen. Dorsten möchte daher künftig frühzeitig sichtbar machen, wer Verantwortung übernimmt – und wer nicht.
Mit diesem Schritt unterstreicht die Stadt, dass die Energiewende nur mit der Bevölkerung gelingt – und dass Dorsten dabei als aktives Vorbild für bürgernahe Klimapolitik agieren möchte.
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