Jüdisches Schicksal bewegt Schüler

Quelle: Stadt Dorsten
Geschichte erleben statt nur lesen
Neue Schule verbindet Erinnern und Lernen. Die Neue Schule Dorsten hat ein eindrucksvolles Zeichen für Erinnerungskultur und Wertevermittlung gesetzt. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 beschäftigten sich intensiv mit dem Leben jüdischer Kinder zur Zeit des Nationalsozialismus. Ausgangspunkt war das Buch „Als die Blumen die Farbe verloren“ von Andrea Behnke, das die wahre Geschichte von Ilse Reifeisen erzählt – einem jüdischen Mädchen aus Dorsten, das vor den Nationalsozialisten nach Schweden fliehen musste.
Lesen weckt Verständnis für Flucht und Verlust
Im Deutschunterricht begleitete die Klasse Ilse auf ihrem schweren Weg. Die Autorin beschreibt einfühlsam, wie das Mädchen Abschied von ihrer Familie nehmen musste – voller Angst, aber auch mit Hoffnung auf Sicherheit. Durch die Lektüre lernten die Kinder, was es bedeutet, Heimat und Familie zu verlieren.
Museumsbesuch macht Vergangenheit greifbar
Um die Eindrücke zu vertiefen, besuchten die Schülerinnen und Schüler das Jüdische Museum Westfalen. Dort entdeckten sie Gegenstände aus der Zeit, in der Ilse lebte. Besonders bewegend: kleine Kofferschlüssel, die jüdische Kinder auf ihrer Flucht bei sich trugen. Viele dieser Kinder erreichten ihr Ziel nicht. Die Schlüssel erinnern bis heute an ihr Schicksal.
Kinderrechte damals und heute
In einem begleitenden Workshop diskutierten die Kinder über Kinderrechte. Sie erkannten, wie viele Freiheiten sie heute genießen – und welche Ilse damals verwehrt blieben. So wurde deutlich, warum Kinderrechte heute weltweit geschützt werden müssen.
Bildung mit Haltung
„Ilse war ein Mädchen aus Dorsten. Ihre Geschichte macht mich traurig“, sagte eine Schülerin am Ende. Viele Kinder zeigten sich bewegt und nachdenklich. Die Neue Schule Dorsten hat mit diesem Projekt ein Beispiel dafür gesetzt, wie historisches Lernen junge Menschen zum Mitfühlen und Mitdenken bringt.
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