Mit Greifer, Handschuhen und Müllsack ausgestattet
Unzählig viele Zigarettenkippen, leere und gefüllte Glasflaschen, Scherben, Tetrapacks sowie zwei Kleiderbügel. Das sind nur einige unliebsame Hinterlassenschaften in den Grünanlagen am Lippetal in Dorsten.
„Hier kann man jeden zweiten Tag vorbeigehen, Müll aufsammeln und es sieht immer wieder so aus“, bedauert Nils Huxoll. Vor knapp einem Jahr hat der 35-Jährige die Initiative „Müllfrei Dorsten“ gegründet. Er wollte es nicht hinnehmen, dass so viel Müll auf dem Boden liegt und ist aktiv geworden. Inzwischen haben sich 52 Frauen und Männer der Gruppe angeschlossen. Einmal wöchentlich treffen sie sich an unterschiedlichen Orten in Dorsten und sammeln den Unrat auf, der auf den Wegen oder in den Büschen von unachtsamen Zeitgenossen entsorgt wird. „Nicht meckern, sondern einfach machen – das ist unsere Devise“, sagt Huxoll.
Prominente Unterstützung
An diesem Tag erhält die Gruppe prominente Unterstützung. Auf Einladung von Bürgermeister Tobias Stockhoff trifft sich Weihbischof Rolf Lohmann mit Aktiven aus unterschiedlichen Umweltgruppen in Dorsten und packt mit an. Ausgestattet mit Handschuhen, Greifer und Müllsack unterstützt er die Engagierten und staunt nicht schlecht, was sich alles findet. „Das ist nicht zu glauben, wie achtlos manche Menschen mit der Natur umgehen“, sagt Lohmann entrüstet. Ökologische Themen liegen dem Regionalbischof für das Kreisdekanat Recklinghausen sowie Umweltbischof der Deutschen Bischofskonferenz besonders am Herzen. Deshalb freue er sich, in Dorsten mit den handelnden Personen ins Gespräch zu kommen.
Nach rund gut einer halben Stunde im Nieselregen erstaunt das Sammelergebnis: 23,47 Kilo Unrat haben die elf Müllsammlerinnen und -sammler in der kurzen Zeit zusammengetragen. „Man sieht deutlich, dass solche Einsätze sein müssen“, ist Lohmann überzeugt. Doch „Müllfrei Dorsten“ ist nicht die einzige Aktion. „Einmal jährlich finden die ‚Besentage‘ statt, an denen sich bis zu 2500 Menschen aus Dorsten beteiligen. Ebenso sammelt die ‚Dorstener Arbeit‘ im Auftrag der Stadt regelmäßig Müll“, informiert Stockhoff. Foto:
Sensibilisierung von Kindern zum Umweltschutz
Im anschließenden Gespräch tauschten sich die Aktiven mit dem Weihbischof über verschiedene Themen aus. Die Bandbreite reichte von der frühzeitigen Sensibilisierung von Kindern zum Umweltschutz über die gemeinsame Nutzung von Gebäuden sowie E-Mobilität bis hin zu konkreten Projekten und Möglichkeiten, die das Bistum Münster für ein nachhaltiges Wirtschaften forciert. „Im Bistum ist es in Absprache nun möglich, Photovoltaik-Anlagen beispielsweise auf Kirchendächern zu installieren“, erläuterte der Weihbischof. Ein Aspekt sei zudem, dass der Umweltschutz und die soziale Frage zusammen gehörten und nicht getrennt voneinander betrachtet werden dürften. Ebenso sei das gemeinsame Gespräch mit verschiedenen Akteuren im Klimaschutz ein wichtiger Baustein, damit die Bewegung weitergehe. Dies sei in Dorsten gegeben, denn die ökologischen Gruppen seien miteinander im Austausch, erfuhr der Weihbischof. Am Ende des Gesprächs dankte er allen für ihren Einsatz.
Quelle: pbm/mek