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Mittwoch, 11. Dezember, 2024

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Zukunftsinitiative Klima.Werk: Regenwasser für Klimaanpassung

Zukunftsinitiative Klima.Werk setzt sich seit zehn Jahren für klimarobusten Umbau der Städte ein

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk setzt sich für den klimarobusten Umbau der Städte ein, um den Umgang mit Regenwasser zu verbessern.
Wohin fließt das Regenwasser von Dachflächen? Häufig noch in die Kanalisation. Für den natürlichen Wasserkreislauf ist es besser, wenn das Niederschlagswasser versickern kann, wie hier auf dem Bild. Foto: Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk setzt sich seit zehn Jahren für den klimarobusten Umbau der Städte ein. Im Jahr 2014 unterzeichneten verschiedene Städte eine Absichtserklärung, um gemeinsam den Umgang mit Regenwasser zu verbessern und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Seitdem wurden bereits rund 500 Projekte umgesetzt und ca. 488 Hektar Fläche von der Kanalisation abgekoppelt, um Vorsorge gegen Starkregen, Dürre und Hitze zu betreiben.

Regenwasser: Eine wertvolle Ressource

In den meisten Städten fließt Regenwasser von Dächern und versiegelten Flächen immer noch in die Kanalisation. Dort wird es mit dem Abwasser vermischt, zur Kläranlage geleitet und aufwändig gereinigt. Dabei könnte das Regenwasser sinnvoll genutzt werden, beispielsweise zur Bewässerung von Grünflächen oder zur Speisung künstlicher und natürlicher Gewässer. Bäume und verdunstendes Wasser tragen außerdem zur Frischluft und Kühlung in der Stadt bei.

Ein nachhaltiger Umgang mit Regenwasser ist daher entscheidend für den klimarobusten Umbau der Städte und eine verbesserte Lebensqualität. Laut Prof. Dr. Uli Paetzel, dem Vorstandsvorsitzenden von Emschergenossenschaft und Lippeverband, war die Verbindung von Wasserwirtschaft mit Stadt- und Raumentwicklung vor zehn Jahren der Auslöser für die Zukunftsinitiative.

Vom Netzwerk zur Wirklichkeit

Aus der Absichtserklärung ist in den letzten zehn Jahren ein starkes Netzwerk entstanden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Umwelt, Stadtentwässerung, Stadtplanung oder Tiefbau arbeiten gemeinsam mit der Emschergenossenschaft und dem Lippeverband an einer klimaresilienten Region. Regelmäßige interkommunale Arbeitstreffen und Expertennetzwerke bringen Fachleute zusammen und fördern den Austausch. Gemeinsam wurde schon viel erreicht: Städtische und private Infrastrukturen werden so umgebaut, dass sie wie ein Schwamm Regenwasser aufnehmen, speichern und zurückhalten können. Dadurch werden nicht nur Kühlung und mehr Grün ermöglicht, sondern auch die Kanalisation im Fall von Starkregen entlastet.

Förderung für Projekte

Um Regenwasser von der Kanalisation abzukoppeln, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie die Entfernung von Versiegelungen, den Bau von Mulden zur Versickerung oder die Errichtung von Zisternen, Rigolen und Gründächer zur Regenwasserspeicherung. Seit 2008 wurden insgesamt rund 5 Millionen Quadratmeter oder ca. 488 Hektar Fläche von der Kanalisation abgekoppelt. Die Emschergenossenschaft hat dafür rund 60 Millionen Euro aus dem ZVR-Fördertopf bereitgestellt.

Am 15. Mai 2014 unterzeichneten die Vertreterinnen und Vertreter der 16 Emscher-Kommunen und die der Emschergenossenschaft die Absichtserklärung für die Zukunftsinitiative, damals “Wasser in der Stadt von morgen” benannt. Foto: Tim Foltin/EGLV

Die Zukunft im Blick

Seit 2021 trägt die Kooperation den Namen Zukunftsinitiative Klima.Werk, um die Klimaanpassung in den Fokus zu rücken. Seit 2020 gibt es eine eigene Abteilung für den Umbau zur Schwammstadt bei der Emschergenossenschaft und das Netzwerk wächst weiter in das Gebiet des Lippeverbands hinein. Die Stadt Dorsten ist seit 2024 das erste offizielle Mitglied aus dem Verbandsgebiet. Weitere Städte werden folgen. Unter dem Dach des Klima.Werks wird zudem das Projekt “Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft” des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Geplant ist eine Investition von rund 250 Millionen Euro bis 2030, um den klimafesten Wandel voranzutreiben und die befestigten Flächen abzukoppeln sowie die Verdunstungsrate zu steigern.

Die Zukunftsinitiative hat in den letzten Jahren verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen gesetzt, da die Umgestaltung privater Flächen eine wichtige Rolle für den klimarobusten Umbau spielt. Weitere Informationen und Förderprogramme finden Interessierte auf der Webseite www.klima-werk.de.

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Olaf Hellenkamp
Olaf Hellenkamp
Olaf Hellenkamp, Vollblut-Journalist mit tiefer Verwurzelung in Dorsten und der Herrlichkeit. Viele Jahre war er das Gesicht des Stadtspiegels in Dorsten, jetzt ist er der verantwortliche Redakteur bei Dorsten.live – dem jungen, frechen Auftritt im Netz und einmal monatlich gedruckt als Magazin. Von Lembeck aus hat Olaf Hellenkamp ganz Dorsten im Blick. ✉️ olaf.hellenkamp@dorsten.live 📞 02362 9193-16

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