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Samstag, 27. Juli, 2024

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Power-Frau Lisa Wieschenberg: Chefin mit Charme

Lisa Wieschenberg ist die Power-Frau in diesem Monat

Lisa Wieschenberg ist selbst Mutter eines Sohnes / Foto: privat
Lisa Wieschenberg ist selbst Mutter eines Sohnes / Foto: privat

Wir brauchen mehr starke Frauen, mehr Frauen in Führungspositionen. Die Forderung ist richtig und wichtig. Doch es gibt sie natürlich schon,starke Frauen mit Leaderqualitäten, Macherinnen, weibliche Führungskräfte. Diesen starken Frauen widmet sich unsere Serie “Frauen.Power“. Hier ist der Platz für Powerfrauen aus Dorsten und Umgebung. Dieses Mal: Lisa Wieschenberg.

„Nein, das konnte ich mir nie vorstellen und wollte es auch nicht.“ Lisa Wieschenberg lacht, wenn sie sich daran zurückerinnert. Dass sie mal selbstständige Ergotherapeutin mit sechs Angestellten sein würde – undenkbar. Heute ist Lisa 35 Jahre alt, junge Mutter und Chefin. „Ich möchte es nicht mehr anders haben. Wir sind so ein tolles Team hier. Es ist ein großes Glück.“

Lisa Wieschenberg hat ein gutes Händchen im Umgang mit Menschen / Foto: Sandra Bergemann
Lisa Wieschenberg hat ein gutes Händchen im Umgang mit Menschen / Foto: Sandra Bergemann

Im kommenden April ist es acht Jahre her, dass Lisa Wieschenberg sich selbstständig gemacht hat. „Ich habe damals gesagt: Ich traue mich das jetzt!“ Im Ärztehaus La Vie in Hervest-Dorsten, wo Lisas Praxis noch heute angesiedelt ist, fing alles an. Ganz klein. „Wir waren zu zweit in drei Räumen, eine Logopädin und ich als Ergotherapeutin. Am 1. April 2015 ging es los.“ Und wie. Noch im November wurde das erste Personal eingestellt, zweimal die Praxis erweitert. „Jetzt sind wir an der Grenze, größer geht es hier nicht mehr.“

270 Quadratmeter groß ist die Praxis für Ergotherapie von Lisa Wieschenberg heute. Immer noch im La Vie an der Halterner Straße 17b (Gebäude A).“Das reicht, größer will ich gar nicht werden. Ich will ja kein Großunternehmen sein, möchte noch jeden kennen hier“, sagt die junge Unternehmerin.

Lisa Wieschenberg wollte schon immer etwas Soziales machen

Dass sie der berufliche Weg einmal dorthin führen würde, war nicht abzusehen. Lisa ist in Wulfen groß geworden, ging zur dortigen Gesamtschule. Sie begann eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notar-Fachangestellten – aber ganz schnell wurde klar: „Das war es nicht, das war mir alles zu trocken.“ Ursprünglich wollte sie die Lehre durchziehen, um etwas in den Händen zu haben. Aber sie brach die Ausbildung dann doch ab. „Meine Eltern haben mich toll unterstützt. Ich wollte schon immer etwas Soziales machen.“ Weil Lisa selbst viermal an ihrer Hüfte operiert worden war, hatte sie schon immer im Kopf, Therapeutin zu werden.

Als sie gerade 18 Jahre alt geworden war, begann sie die Ausbildung zur Ergotherapeutin an der renommierten Timmermeister-Schule in Münster. Sie hatte gerade ihren Führerschein und pendelte täglich zwischen Wulfen und Münster, jeden Meter der A43 kennt sie aus dieser Zeit. Alles für ihr großes Ziel: „Für mich war vor allem der ganzheitliche Aspekt und die damit verbundenen Therapiemöglichkeiten in unterschiedlichen Fachbereichen ausschlaggebend, diesen Beruf zu erlernen.“

Ins Berufsleben stieg Lisa Wieschenberg als Elternzeit-Vertretung in der einer Praxis in Reken ein. Es folgten weitere Anstellungen in unterschiedlichen Arbeitsbereichen. „Aber das war alles nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. In Ferienzeiten wurden Minusstunden aufgebaut, Hausbesuche musste ich mit meinem privaten Pkw machen. Nee, das wollte ich so nicht.“

Menschen zu Helfen ist das Ziel der jungen Therapeutin / Foto: privat
Menschen zu Helfen ist das Ziel der jungen Therapeutin / Foto: privat

Der Weg in die Selbstständigkeit

Die Junge Frau entschied sich dazu, etwas zu ändern. Und machte sich selbstständig. Ein Schritt, den viele junge Menschen scheuen. Doch Lisa sah nicht das Risiko, sie ergriff die Chance. Die Praxis für Ergotherapie in Hervest-Dorsten wuchs und wuchs. „Dass es überhaupt dieser Standort wurde, war ein Zufall. Meine Mutter war im Ärztehaus LaVie zu einer Behandlung – und kam mit der Info, dass dort Räume frei würden.“

Keine Sekunde bereut Lisa ihren Schritt in die Selbstständigkeit. Was auch am fantastischen Team liegt. „Ich habe so großartige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich muss nur daran denken, als ich Mutter wurde. Im März 2020 – dem Monat des großen Lockdowns. Aber mein Team hat voll mitgezogen, mich in allen Belangen unterstützt. Dafür bin ich unsagbar dankbar und auch sehr stolz darauf.“

Vielleicht lag es auch daran, dass Lisa Wieschenberg eben nicht „die Chefin heraushängen“ lässt. Ganz im Gegenteil: „Ich bin Teamplayerin, genau wie alle in unserem Team. Genau das ist unsere große Stärke: Zusammenhalt als Team – mächtig viel wert in der heutigen Zeit.“

Lisa Wieschenberg ist Inhaberin einer Ergotherapie-Praxis / Foto: privat
Lisa Wieschenberg ist Inhaberin einer Ergotherapie-Praxis / Foto: privat

Personal wird dringend gesucht

Und dennoch soll das Team wachsen – auch wenn die Praxisräume bei 270 Quadratmetern bleiben. „Unser Tagesablauf ist zu eng gestrickt, wir brauchen dringend Unterstützung. Und unsere Warteliste ist endlos lang für neue Patienten. Ich kann doch einem Schlaganfall-Patienten nicht sagen, er soll in einem halben Jahr wiederkommen…“

Daher möchte Lisa Wieschenberg lieber heute als morgen einen weiteren Ergotherapeuten bzw. eine Ergotherapeutin einstellen. Auch dann wird Mutter Maria Wieschenberg an der Rezeption der Praxis sitzen und Patienten empfangen – Familienbande!

Noah Averkamp
Noah Averkamp
Über Umwege jetzt endlich angekommen. Mein Name ist Noah Averkamp und ich bin „der Neue“ bei dorsten.live. Aus Dorsten – für Dorsten. Genau das ist bei mir der Fall. Ich bin auf der Hardt zuhause und engagiere mich ehrenamtlich in der ev. Kirchengemeinde Gahlen sowie bei TEN SING Gahlen. In meiner Vergangenheit war ich unter anderem für die Mediengruppe RTL und ein anderes Dorstener Medienhaus tätig. Aber jetzt kann ich final behaupten: Ich bin endlich genau da angekommen wo ich hin möchte.

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